„Der schnelle Griff der Retter nach der Rettungskarte erspart im Ernstfall kostbare Minuten, die bei schweren Verletzungen die Überlebenschance der Insassen erhöhen“, erläuterte Ralf Kirchhoff, stellvertretender Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit dem ADAC Schleswig-Holstein wurde dies mit einer Demonstration zur personengerechten Unfallrettung aus einem stark zerstörten Auto auf den Verkehrsübungsplatz in Boksee anschaulich belegt.
Untersuchungen der ADAC-Luftrettung und ADAC-Unfallforschung belegen: Je neuer das Fahrzeug, desto länger dauert die Personenrettung bei einem total deformierten Auto. Damit gerät die so genannte Goldene Stunde immer mehr in Gefahr, die für eine Erfolg versprechende Rettung von Unfallopfern maximal zur Verfügung steht. Karosseriestrukturen, Sensorik und Pyrotechnik von Airbags und Gurtstraffern werden immer komplexer. Was gut für die Sicherheit der Insassen ist, wird für Rettungsdienste, welche die Insassen teilweise unter Einsatz schweren Gerätes aus dem Fahrzeug befreien müssen, eine immer größere Hürde.
„Bei Unfällen mit Autos der Baujahre 1990 bis 1992 lag die Rettungszeit in 40 Prozent der Fälle unter 50 Minuten. Bei Pkw der Baujahre 2005 bis 2007 werden in 80 Prozent der Einsätze mehr als 50 Minuten benötigt. Für Verletzte zählt jede Minute, um nach einer Erstversorgung möglichst schnell ins Krankenhaus zu kommen“, so ADAC-Verkehrsleiter Hans-Jürgen Feldhusen.
Der ADAC fordert daher, dass sämtliche für Rettungsdienste wichtigen Informationen nach einem standardisierten Schema auf einer Rettungskarte im DIN-A4-Format für alle Fahrzeugmodelle mit Airbagausrüstung dargestellt werden müssen. Diese kann an der Sonnenblende auf der Fahrerseite untergebracht werden. diese Forderung unterstützen auch die Feuerwehren.
Quelle: Landesfeuerwehrverband Schleswig Holstein