Am 6. Juni 1933 wurde die Freiwillige Feuerwehr Rethwischdorf gegründet und löste damit die bis dahin bestehende, so genannte Zwangsfeuerwehr ab. Zu dieser Einheit waren alle Männer des Dorfes im Alter zwischen 21- und 45 Jahren zur Brandbekämpfung zwangsverpflichtet, ob sie nun wollten oder nicht. Um die Jahrhundertwende und besonders in den Jahren 1915 -1925 soll es oft im Dorfe gebrannt haben und durchaus nicht immer durch Blitzeinschlag.

Die Leitung der Zwangswehr wurde Johannes Barkmann übertragen, der „einmal im Jahr“ eine Übung durchzuführen hatte. Der Bürgermeister überwachte das schnelle Erscheinen der Verpflichteten im Einsatz. Eine Uniform gab nur für den Löschzugführer und den Steigerführer, was heute unvorstellbar wäre.

Nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr durch 25 Männer des Dorfes und der dazugehörenden Ortsteile Treuholz und Steensrade nannte man sich “Freiwillige Feuerwehr Rethwischdorf e.V. Löschzug 1 im Amtsbezirk Rethwisch.” Auch jetzt übernahm Johannes Barkmann das Amt des Wehrführers, allerdings nannte er sich weiterhin Löschzugführer. Als vorheriger Leiter der Zwangswehr konnte er seine ganze Erfahrung in die neue Aufgabe einbringen.

Die Ausrüstung bestand aus einer Handdruckspritze, die von 16 Männern bedient werden musste. Je 8 Mann an der Spritze und 8 Mann in Bereitstellung zur regelmäßigen Ablösung, denn die Arbeit an der Spritze war sehr schweißtreibend.
Das Spritzenhaus stand mitten im Dorfe an der „Weberkuhle“ schräg gegenüber vom heutigen Pastorat.
Dieses Haus wurde nicht nur zum Unterstellen der Spritze gebraucht, es gab im hinteren Teil noch eine Arrestzelle, wo gelegentlich auch mal ein Landstreicher eingesperrt worden sein soll. Neben dem Spritzenhaus stand ein Mast, an dem natürlich nur die nassen Schläuche zum Trocknen aufgehängt wurden.
Die Landwirte des Dorfes hatten im Wechsel ein Pferdegespann für die Spritze zu stellen. Ein entsprechendes Schild “Spritze fahren” hing dann für die Dauer des Spanndienstes an dem jeweiligen Pferdestall. Ein altes Verzeichnis der ausgegebenen Ausrüstungsgegenstände belegt, dass jeder Feuerwehrmann einen Rock, heute auch Ausgehuniform genannt, einen Helm aus besonders hartem Leder sowie einen Ledergurt erhielt. Die 6 Steiger erhielten einen Steigergurt und eine Steigerleine. Arbeitskleidung oder Einsatzjacken und Beile gab es zuerst nicht. Der ortsansässige Schneidermeister Hoge hat dann 1934 Arbeitsröcke geliefert, so wie er zuvor schon die Uniformen genäht hatte.
Aus den ersten Jahren des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Rethwischdorf ist leider nur weniges schriftlich überliefert. In dem Protokoll einer Mitgliederversammlung vom 5. November 1933 ist zu lesen, dass beschlossen wurde, am 3. Dezember 1933 ein Stiftungsfest beim Kameraden Gastwirt Struve abzuhalten. Es sollten kleine Theaterstücke aufgeführt werden, Eintritt 1,- RM. Erwerbslose Kameraden der eigenen und fremder Wehren zahlten die Hälfte. Zu diesem Fest wurden alle umliegenden Wehren eingeladen.

Im Sommer des ersten Jahres des Bestehens unserer Wehr fand in Rethwischdorf das Amtsfeuerwehrfest des Amtes Rethwisch statt.
Es nahmen die Wehren aus Klein – Boden, Meddewade, Benstaben, Rethwischfeld und Rethwischdorf teil. Auch damals pflegte man die überörtliche Kameradschaft, obwohl doch hin und wieder gesagt wurde, „dat is uns Füer!“, wenn es in der Nachbarschaft wieder einmal brannte.
Die Vereidigung der Wehr fand am 9 Dezember 1933 statt. Anlässlich einer Mitgliederversammlung im Oktober 1934 wurden Rudolf Behnk aus Steensrade zum stellvertretenden Spritzenführer und Heinrich Hein aus dem Ortsteil Tralauerholz zum stellvertretenden Steigerführer gewählt. Steigerführer war Ludwig Dechow.

Im Herbst 1934 wurden die ersten fördernden Mitglieder, damals ” passive Mitglieder” genannt, aufgenommen. Einige traten später in den aktiven Dienst ein, was auch heute noch durchaus möglich ist.
Wahrscheinlich im Jahre 1935 wurde Landwirt Ernst Behnk neuer Wehrführer. Im Protokoll der Mitgliederversammlung vom 15. Juni 1935 ist niedergeschrieben, dass beschlossen wurde, am 30.6.1935 das Kreisfeuerwehrfest in Rahlstedt zu besuchen: „Der Löschzug 1 nimmt geschlossen teil, Abfahrt um 12.50 Uhr vom Vereinslokal Harm“. Man fuhr allerdings mit dem Fahrrad bis nach Rahlstedt. Es wurde ferner beschlossen, die Kameraden Tietjen und Zarske zum Sanitätskursus zu entsenden.
Am 25. April 1936 überlegten die Kameraden während einer Mitgliederversammlung erstmalig den Beitritt zur Sterbekasse, der heutigen Kameradschaftshilfe. Auf dieser Versammlung wurde außerdem die Anschaffung von 6 neuen Nebelhörnern als Ersatz für alte und nicht mehr gangbare Hörner beschlossen. Diese wurden bei verschiedenen Kameraden in Rethwischdorf, Steensrade, Frauenholz, Tralauerholz und Treuholz stationiert und dienten als Signalhörner zur Alarmierung der Feuerwehr.
Man kam weiterhin überein, bei Nichterscheinen zum Dienst ein Strafgeld in Höhe von 30 Rpf (Reichspfennig)zu erheben.

Der Beitritt zur Sterbekasse wurde dann aber erst am 26. Juni 1937 zum 1.1.1938 beschlossen. Das Eintrittsgeld von 1,- Reichsmark zahlte der Löschzug, die laufenden Beiträge zahlten die Kameraden selbst.
Im Jahre 1937 fand das Amtsfeuerwehrfest in Klein Boden statt und der Kreisfeuerwehrtag in Bargteheide. Es sollte wieder geschlossen per Fahrrad dorthin gefahren werden.

Nach diesen Ereignissen wurde die Protokollierung für mehrere Jahre unterbrochen und erst am 3 Februar 1950 wieder aufgenommen. Dennoch sind einige wichtige Ereignisse überliefert worden, so zum Beispiel die Anschaffung der ersten Motorspritze im Jahre 1941. Gekauft wurde eine „TS-8“ von dem damaligen Hersteller „Magirus-Breuer“ mit 2-Takt Motor und Wasserkühlung. Sie hatte ihren ersten ernsthaften Einsatz am 2. Januar 1942 in Steensrade beim Großbrand auf dem Hof des Kameraden Willi Schulz.
Transportiert wurde die Tragkraftspritze im Autoanhänger des damaligen Ortsbauernführers und passiven Mitgliedes der Wehr, Ernst Böttger. So wurde sie u.a. auch später im Krieg beim Großbrand einer Papierfabrik in Wandsbek eingesetzt. Sie hat ihren Dienst bis 1966 gut versehen. Beim Einsatz während der Hochwasserkatastrophe in Lübeck vom 3. bis 5. Januar 1966 lief die Spritze TS-8 41 Stunden ohne Unterbrechung und vollkommen störungsfrei.

Nach Kriegsende bekam die Wehr Rethwischdorf ein altes Wehrmachtsfahrzeug, ein ehemaliges Funkfahrzeug der Marke Opel-Blitz. Nach entsprechendem Umbau hat dieses Fahrzeug bis Ende 1963 seinen Dienst als Löschfahrzeug versehen.
Im Jahre 1951 musste die Alarmierung neu geregelt werden, nachdem sie mehrmals schlecht funktioniert hatte, so auch bei Bränden in Bad Oldesloe, Meddewade und Rethwischdorf.
Der Gastwirt Franz Radbruch wurde verpflichtet, telefonischen Feuermeldedienst zu übernehmen, sein Stellvertreter wurde der Kaufmann Richard Giese. Alle Feuermeldestellen, an denen die Alarmhörner stationiert waren, verfügten über ein Telefon und waren daher schnell erreichbar.
lm Spätsommer 1953 fand in Rethwischdorf auf der Böttger`schen Koppel neben dem Ehrenmal das Amtsfeuerwehrfest statt. Durchgeführt wurde das Fest auf dem abgeernteten Stoppelfeld. Nach Beginn des Festes regnete es in Strömen, so dass die Feuerwehrfahrzeuge mit Traktoren vom Feld geschleppt werden mussten.
Ein großes Brandmanöver auf dem Hofe Böttger schloss sich an.

Das 25 jährige Stiftungsfest wurde am 11. Oktober 1958 nachmittags mit einem Brandmanöver und am Abend mit einer Tanzveranstaltung begangen.
Am 26. Oktober 1960 wurde Willi Burmeister auf der Mitgliederversammlung zum Nachfolger von Wehrführer Ernst Behnk gewählt, der nach Erreichen der Altersgrenze das Amt abgab.
Willi Burmeister erzielte ein einstimmiges Ergebnis. Sein Stellvertreter blieb Rudolf Behnk aus Steensrade. Ernst Behnk wurde zum Ehrenbrandmeister ernannt.
Es wurde beschlossen, das Haushaltsjahr ab sofort auf das Kalenderjahr umzustellen. Zukünftig sollte an jedem ersten Sonntag im Monat Dienst abgehalten werden.

Am 21. Februar 1962 wurden zwei Gruppen zur Hilfeleistung bei der Sturmflutkatastrophe in Hamburg und an der Westküste Schleswig-Holsteins eingeteilt. An zwei Tagen waren jeweils 5 Kameraden im Tralauer Forst zum Faschinenschlagen und Binden im Einsatz.

Am 15. Dezember 1963 konnte die Wehr in einer kleinen Feierstunde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) Fabrikat Ford Taunus von der Gemeinde in Empfang nehmen. Bei einer Alarmübung im Frühjahr 1966 stellte sich heraus, dass die alte TS-8 Magirus-Breuer den Einsatz in Lübeck doch nicht unbeschadet überstanden hatte. Sowohl der Motor als auch die Pumpe waren an verschiedenen Stellen undicht geworden. Bis Ende 1967 eine neue TS 8/8 des Fabrikats Metz beschafft werden konnte, wurde eine Ersatzpumpe eingesetzt.

Im September 1969 musste im Zuge des Straßenausbaues von Rethwischdorf nach Klein Boden das alte Feuerwehrgerätehaus an der Weberkuhle abgerissen werden. Als neuer Standort wurde der Platz am Sportplatz bestimmt. Hier sollten eine Garage für die Feuerwehr und ein Umkleidehaus für den Sportverein entstehen. Das neue Haus wurde überwiegend in Eigenleistung erstellt.
Im Frühjahr 1971 konnte dann die Garage in der Strasse „Am Sportplatz“ von der Feuerwehr bezogen werden. Versammlungsort blieb weiterhin die Gaststätte im Dorf.

Am 1.12.1972 wurde der bisherige stellvertretende Wehrführer Hans-Ulrich Hein zum neuen Wehrführer gewählt, sein Stellvertreter wurde Hartwig Gäde. Wehrführer Willi Burmeister avancierte zum Ehrenbrandmeister.
Am 26. Mai 1973 fand anlässlich des 40. Geburtstages der Wehr das Amtsfeuerwehrfest auf dem alten Sportplatz in Rethwischdorf statt. Außerdem wurden in diesen Jahren die Leistungsplaketten in Bronze am 4.7.1972 und am 17.5.1974 erfolgreich bestanden.
Nachdem die Schule in Rethwischdorf geschlossen worden war, wurde das traditionelle Vogelschiessen in den ersten Jahren von Pastor Casar organisiert. Einige Jahre später sollten nun alle Vereine und Organisationen beteiligt werden. Ein gemeinsamer Festausschuss wurde von Freiwilligen gebildet.
Den beiden Wehren Rethwischdorf und Klein Boden fiel die Aufgabe zu, das Schiessen durchzuführen und am Sonntagnachmittag bei den lustigen Darbietungen mitzuwirken, was zu sehr ungewohnten Erscheinungsbildern der Feuerwehrleute geführt hat.

Ende der siebziger Jahre kam es zu mehreren Bränden in Rethwischdorf. Obwohl Brandstiftung vorlag oder vermutet wurde, konnte niemals ein Brandstifter überführt werden.
Im Sommer 1977 gab es erstmalig ein Grillfest mit Spanferkel beim Kameraden Manfred Burmeister auf der Diele. Diese sehr erfolgreiche Veranstaltung wurde im Juni 1979 auf der Diele des Kameraden Hermann Poppinga erstmals mit Beteiligung der fördernden Mitglieder wiederholt. Es war ein gelungener Abend und fand viel Anklang, deshalb sollte es alle 2 Jahre wiederholt werden.

Am 22.3.1978 kam es aus verschiedenen Gründen zu vorgezogenen Neuwahlen der Wehrführung. Neuer Wehrführer wurde Manfred Burmeister, er konnte 21 Stimmen auf sich vereinigen.
Neuer stellvertretender Wehrführer wurde Erwin Kneese und zum Schriftwart wurde Hermann Poppinga gewählt.

Am 11.11.1978 wurde ein neues Löschfahrzeug vom Typ TSF von der Gemeinde an die Wehr übergeben. Das Fahrzeug war ein Mercedes-Benz 207 mit Benzinmotor, der Ausbau zum Löschfahrzeug wurde von der Firma Meisner in Rendsburg durchgeführt.
Der alte Ford Transit konnte der TÜV-Abnahme nicht mehr standhalten.

lm Herbst 1982 begann die Wehr damit, sich einen “Kameradschaftsraum” aus eigenen Mitteln einzurichten. Kamerad Karl-Heinz Kropp stellte auf unsere Bitte hin seine leerstehende Kate schräg gegenüber des Gerätehauses kostenlos zur Verfügung. In Eigenleistung wurde aus zwei Räumen ein etwa 25qm grosser Raum geschaffen und gestaltet. Zuvor war es einem Kameraden gelungen, alte ausgediente Schulmöbel zu erwerben. Es herrschte immer drangvolle Enge, aber wir hatten eine eigene Unterkunft. Unser Raum konnte aber nur ein Übergang sein. Es gab zwei elektrische Heizlüfter, zwei kleine Fenster als Belüftung und keine sanitären Anlagen.
Versammlungen wurden weiterhin in der Gaststätte abgehalten, zeitweise im “Lindenhof Treuholz”, wenn gerade wieder einmal kein Wirt im Gasthof in Rethwischdorf war, welcher häufig unter anderer Bewirtung geführt wurde.
Auf der Jahreshauptversammlung 1983 hatte die Wehr 42 Mitglieder, davon 7 Kameraden in der Ehrenabteilung, unter ihnen noch 4 Mitbegründer und 22 fördernde Mitglieder.

Das 50 jährige Bestehen unserer Wehr am 6.6.1983 wurde mit Essen und Tanz in der Scheune des Kameraden Hermann Poppinga begangen. Delegationen der Nachbarwehren waren mit eingeladen, ebenso die Gemeindevertreter. Zu diesem Anlass konnten noch 4 Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Rethwischdorf begrüßt werden.

lm darauf folgenden Jahr 1984 kandidierte Wehrführer Manfred Burmeister nicht wieder für das Amt des Wehrführers, er hatte sich grundsätzlich nur für 6 Jahre bereit erklärt. Sein Nachfolger wurde als einziger Kandidat Hermann Poppinga, er wurde bei 3 Enthaltungen von 31 Kameraden gewählt.

Ab Mitte der 80-er Jahre wurde der Wunsch der Wehr nach geeigneten Räumen zur Ausbildung, Kameradschaftspflege und Unterbringung des Löschfahrzeuges immer dringlicher.
Es war kein passender Standort zu finden und ein Anbau an die Garage nicht empfehlenswert, da diese nicht mehr den Anforderungen der modernen Zeit und auch der Sicherheit entsprach. Ein zum Teil leerstehender ehemaliger Schulpavillon der Gemeinde, ursprünglich für den Sportverein angeschafft, konnte aus verschiedenen Gründen nicht genutzt werden.
Eine räumliche Trennung unter Erhaltung der alten Garage und Schaffung neuer Räume für die Feuerwehr an anderer Stelle kam aus logistischen Gründen nicht in Frage.
In diesen Jahren wurden von der Feuerwehr mehrere Projekte für die Gemeinde erledigt. Es wurden mehrere Teiche entschlammt und zum Teil frostfreie Entnahmeschächte eingebaut. Das Gelände des Ehrenmals wurde neu eingezäunt, damit besserte die Wehr ihre Kasse etwas auf und förderte vor allem auch die Kameradschaft, eine Vorbereitung für noch zu bewältigende Aufgaben.
Die Freude war groß, als die Gemeinde im Sommer 1989 überraschend vom Kreis Stormarn die Genehmigung bekam, den am Ende der Strasse “Am Sportplatz” gelegenen Pavillon durch die Freiwillige Feuerwehr nutzen zu dürfen. Einer Baugenehmigung stand nichts mehr im Wege für einen Umbau des Gebäudes für unsere Zwecke und Anbau einer Fahrzeughalle. Die Kameraden erklärten sich spontan bereit, Eigenleistungen zu erbringen. lm Herbst 1989 zogen wir in unser neues Domizil um. Der Umbau war noch nicht fertig, aber wir waren froh, erst einmal diesen einen Raum sofort als Versammlungsort nutzen zu können.
Die Jahreshauptversammlung 1990 fand erstmals in noch nicht umgebauten Räumlichkeiten statt. Eine Architektin aus dem Amt Bad Oldesloe-Land wurde mit der Planung für den Um- und Anbau betraut.
Am 18.06.1990 war es nun endlich so weit, dass die Arbeiten beginnen konnten. Mit vollem Einsatz ging es daran, die Erdarbeiten für den Anbau anzufangen und die Fundamente für das Verklinkern des Altgebäudes auszuheben. Ab sofort wurde an jedem Abend, soweit möglich, gearbeitet. Fast alle Kameraden waren mit viel Engagement und Freude bei der Arbeit. Die Maurerarbeiten wurden von einer am Ort ansässigen Firma ausgeführt, dadurch hatte die Wehr eine Verschnaufpause. Es ging weiter mit den Zimmerarbeiten, wo wir einen Zimmermeister tatkräftig unterstützen konnten. Das alte Die Dachdecker- und Klempnerarbeiten wurden in Eigenleistung ausgeführt, hatten wir doch für diese Gewerke Fachleute in der Wehr. Das Haus wurde im Herbst soweit fertig, dass allmählich der Innenausbau beginnen konnte.

Dach wurde abgetragen, es entstand ein einheitliches Dach für den Alt- und Neubau.
Die Jahreshauptversammlung im Januar 1991 fand in einer Baustelle statt. Zügig ging der Innenausbau voran, als die Ölheizung installiert war. Weil das Garagentor noch fehlte, wurde das Tor kurzerhand mit Strohballen zugestellt, das Fahrzeug stand ja noch in der alten Garage. Viele Ideen der Kameraden konnten nebenbei mit eingebracht und verwirklicht werden. So wurde das ganze Gebäude innen und außen zu einem wirklichen Schmuckstück, auf das wir alle stolz sein können und es auch sind. Es wurden von den Kameraden insgesamt fast 3000 Arbeitsstunden geleistet, es wurde viel Freizeit und viele Urlaubstage geopfert.
Die Einweihungsfeier fand am 7. Juni 1991 in feierlich würdigem Rahmen unter Mitwirkung des Eichedeer Musikzuges statt. Die Klein Bodener Wehr stellte uns ihr Zelt als Anbau an die Halle zur Verfügung. Nach dem offiziellen Teil marschierten unsere Frauen an, um mit uns zu feiern.
Am 9.7.1991 wurde der Neubau im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.
Am 22.01.1993 werden auf der Jahreshauptversammlung der stellvertretende Ortswehrführer und der Gruppenführer neu gewählt. Als stellvertretender Ortswehrführer kann sich Schriftführer Kamerad Dietrich Motzkus durchsetzen und zum Gruppenführer wird Kamerad Albert Stapelfeldt gewählt.

Am 5. Juni 1993 fand in Rethwischdorf anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Rethwischdorf das alljährliche Amtsfeuerwehrfest statt. Schon kurze Zeit nach dem Bau des neuen Gerätehauses kam damit eine weitere sehr umfangreiche Aufgabe auf uns zu. Dank der großen Kameradschaft und unserer Frauen wurde dieses Ereignis zu einem rundum gelungenen Tag. Unter den teilnehmenden Wehren herrschte große Zufriedenheit über den Ablauf und die Bedingungen des Wettbewerbes, aus dem die Wehr Rohlfshagen als Sieger hervorging. Für die Kasse der FF Rethwischdorf ergab sich ein leichter Überschuss, welcher in persönliche Ausrüstung umgesetzt wurde.

Erstmalig wurde im Herbst 1994 ein Laternenumzug für das Dorf durchgeführt. Die Beteiligung an dieser Veranstaltung war hervorragend. In den folgenden Jahren wurden Teilnehmerzahlen von bis zu 300 Personen erreicht, so dass diese Veranstaltung im Laufe der Jahre zu einer festen Größe in Rethwischdorf geworden ist.

Im Jahr 1995 wurden wir von der Gemeinde angesprochen, uns aktiv an der Gestaltung des Dorffestes zu beteiligen. Nachdem mit der Ortswehr Klein Boden im Gespräch geklärt wurde, eine Bewirtung abwechselnd von Jahr zu Jahr durchzuführen, konnte diese gute Idee zur vollsten Zufriedenheit der beteiligten Wehren umgesetzt werden. Einige Jahre später kam dann noch der Sportverein mit ins Boot, so dass ein dreijähriger Wechsel zwischen den Institutionen der Gemeinde für die Bewirtung der Gäste des Dorffestes eingeführt wurde. So ist es bis heute geblieben. Allerdings ist zu spüren, dass das einzig Beständige die Veränderung ist.

Ein weiteres Ereignis warf seine Schatten voraus. Wir mussten lernen, üben und viele Dienstabende zusätzlich durchführen, denn wir hatten beschlossen, uns der Leistungsbewertung Silberbeil zu stellen. Am 17.06.1995 war es dann so weit. Den meisten Kameraden schlotterten schon beim Anblick der ernsten Minen der Kommission des Kreisfeuerwehrverbandes die Knie, was sich aber nach dem theoretischen Teil der Prüfung erheblich besserte. Wir haben die Leistungsbewertung mit Bravour bestanden und sind bis heute stolz darauf.

Am 26.01.1996 gab es einen Wechsel in der Wehrführung. Der Wehrführer – Kamerad Hermann Poppinga kandidierte nach 12 Jahren Amtszeit nicht wieder. Der bisher stellvertretende Wehrführer, Kamerad Dietrich Motzkus, wurde mit großer Mehrheit zum neuen Wehrführer der FF Rethwischdorf gewählt. Noch während der Versammlung wurde spontan beschlossen, den Kameraden Hermann Poppinga zum Ehrenwehrführer zu ernennen. In einer außerordentlichen Versammlung am 22.02.1996 wird Kamerad Albert Stapelfeldt ebenfalls mit großer Mehrheit zum neuen stellvertretenden Wehrführer gewählt, in das Amt des Gruppenführers folgt Kamerad Henning Gäde und in das Amt des Schriftführers Kamerad Peter Stolzenburg.

Am 07.07.1996 wurde ein öffentlicher Frühschoppen für die Gemeinde Rethwisch durchgeführt. Diese Veranstaltung hat sich in Rethwisch rasch etabliert und wird bis heute in jedem Jahr gefeiert. Die Beteiligung der Rethwischer Bürgerinnen und Bürger hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen, so dass wir im jährlichen Wechsel einen großen und einen kleinen Frühschoppen veranstalten, wobei sich groß und klein auf die Vorführungen und den gestalterischen Rahmen bezieht.

Im November 1996 wurden bereits die ersten internen Diskussionen über die Neuanschaffung eines Löschfahrzeuges geführt. Im Laufe verschiedener Versammlungen und Dienstabende wurden konkrete Gedanken geäußert, so dass schon nach kurzer Zeit ein LF 8/6 in die vorläufige Auswahl rückte. Schon bald wurde der Antrag auf Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges für die FF Rethwischdorf an die Gemeinde gestellt.

Während der Jahreshauptversammlung am 24.01.1997 wurden der Kamerad Mathias Feddern zum neuen Gerätewart und der Kamerad Karl-Heinrich Spiering zum Kassenwart gewählt, beide einstimmig.

Ein Großfeuer zerstörte am 06.01.1998 das kombinierte Wohn- und Wirtschaftsgebäude unseres stellvertretenden Wehrführers Albert Stapelfeldt in Steensrade. Bedingt durch alte Bausubstanz und reichlich Stroh war das Gebäude trotz des Eingreifens von 17 Wehren nicht zu retten. Es war der größte Einsatz in der Geschichte der FF Rethwischdorf.

Nach zwei etwas ruhigeren Jahren stand uns ein weiteres Großereignis bevor. Wir hatten beschlossen, am 10. September 2000 in Rethwischdorf den Kreisfeuerwehrmarsch zu veranstalten. Sehr viel Zeit nahm die Vorbereitung in Anspruch. Alle Kameraden und insbesondere der Festausschuss waren gefordert.
Durch den großen Zusammenhalt in unserer Wehr konnten die umfangreichen Aufgaben gelöst werden. Die Marschroute musste ausgeschildert werden und mit den entsprechenden Eigentümern bezüglich der Überquerung ihrer Grundstücke verhandelt werden. Kamerad Albert Stapelfeldt stellte ohne zu zögern seine neu erbaute Maschinen- und Lagerhalle zur Verfügung. In Steensrade war auch der Start und Zielpunkt eingerichtet.
Die große Halle wurde für rund 600 durstige und hungrige Teilnehmer vorbereitet und geschmückt. Natürlich mussten auch große Mengen an Getränken und Speisen herangeschafft und zum Verkauf bereitgestellt werden. Durch diese intensiven und durch den Festausschuss professionell geleiteten Vorbereitungen konnten alle Beteiligten die Veranstaltung als wirklich gelungen bezeichnen.

Auch an der FF Rethwischdorf ging nicht vorbei, dass der Blutspendedienst des DRK in Lütjensee ständig rückläufige Spenderzahlen zu verzeichnen hatte. So wurde kurzerhand beschlossen, in Zusammenarbeit mit Herrn Otto Finnern vom DRK einen Blutspendetermin auf die Beine zu stellen. So konnte am 15.11.2000 eine erfolgreiche Blutspendeaktion durchgeführt werden. Tatkräftig unterstützt wurden wir dabei von einigen Frauen aus Rethwischdorf, welche die Bewirtung der zunächst geschwächten Spender übernommen hatten.  Seit dieser Zeit findet mittlerweile mindestens einmal im Jahr ein  DRK-Blutspendetermin im Feuerwehrgerätehaus statt

Eine schon lange währende Tradition soll hier auch einmal erwähnt werden. In jedem Jahr zum Volkstrauertag gehen die Feuerwehren in die Kirche. Im Anschluss an den Gottesdienst wird durch die Feuerwehren ein Kranz der Gemeinde Rethwisch niedergelegt. Anfänglich wurde das von den Wehren Rethwischdorf und Klein Boden durchgeführt. Heute nehmen wir zusammen mit den Wehren Klein Boden, Meddewade, Schulenburg und Rethwischfeld am Gottesdienst mit Frau Pastorin Rinke teil.

Am 25.01.2002 wurden turnusgemäße Wahlen zum Vorstand durchgeführt. Mit jeweils großer Mehrheit werden die Kameraden Dietrich Motzkus als Wehrführer, Albert Stapelfeldt als stellvertretender Wehrführer, Henning Gäde als Gruppenführer und Peter Stolzenburg als Schriftführer wiedergewählt. Kamerad Dieter Reese wird auf Vorschlag des Vorstandes zum Kassenwart gewählt. Die Wiederwahlen und die problemlose Neuwahl zeigen einen großen Zusammenhalt und Einigkeit in der Arbeit des Vorstandes auf, wobei es natürlich auch hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommt, welche aber stets im Gespräch gelöst werden.
Während dieser Versammlung wurde mit einem kleinen Paukenschlag eine neue Zeit in der FF Rethwischdorf eingeläutet. Mit der Feuerwehrfrauanwärterin Regina Saloschin wurde das erste weibliche  aktive Mitglied in unsere Kameradschaft aufgenommen. Inzwischen sind die weiblichen aktiven Mitglieder auf zwei Kameradinnen angewachsen. Wir begrüßen es außerordentlich, dass sich auch Frauen zum aktiven Dienst in unserer Freiwilligen Feuerwehr melden.
Die oft schwierigen und langwierigen Diskussionen über die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges konnten mit großer Einigkeit zu einem einhelligen Ergebnis gebracht werden. Wir waren uns einig, ein LF 8/6 bei der Gemeinde zu beantragen.
Nach langer Vorarbeit durch das Einholen von Angeboten, Erkundigungen bei anderen Wehren, Vorführungen mehrerer Fahrzeuge und Hersteller und viel Korrespondenz in den Jahren 1998 bis 2002 war dann am 18.08.2002 endlich so weit. Das neue Löschfahrzeug wurde im Rahmen einer Feierstunde mit Gottesdienst von der Gemeinde an die FF Rethwischdorf übergeben.
Es ist ein LF 8/6 mit einem Daimler-Benz Fahrgestell und einem Schlingmann Aufbau. Besonders sei hier hervorgehoben, dass während der gesamten Beschaffungsphase, also von den ersten Überlegungen über die immer konkreter werdenden Gedanken und Gespräche bis zur endgültigen Bestellung des neuen Löschfahrzeuges, die Zusammenarbeit mit der Gemeinde als hervorragend anzusehen war. Der Gemeindevertretung und ganz besonders unserer Bürgermeisterin Frau Gisela Hoge sei hier ein ganz besonderer Dank für die stets konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit ausgesprochen.
Wir wünschen uns auch für die Zukunft eine weiterhin so gute Zusammenarbeit mit der Bürgermeisterin und der Gemeindevertretung.

Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2003 wird Kamerad Jörg Gräpel als neuer Gerätewart gewählt. Zu seiner Unterstützung wird vom Vorstand die Position des stellvertretenen Gerätewartes mit Kameraden Ingmar Sämann besetzt.

Nach gut zwei-jähriger Vorbereitungen fand 2006 das Amtsfeuerwehrfest in Rethwischdorf statt. Wir hatten gemeinsam beschlossen, das Fest in Eigenregie durchzuführen. Das Festzelt wird von einem Verleih geliefert und mit unserer Hilfe aufgestellt. Alle anderen Arbeiten wie zum Beispiel die Bewirtung der Gäste, übernehmen wir selbst. Die Aussage „In Rethwisch is immer Schietwetter“ traf auch 2006 wieder voll zu. Aber der Dauerregen, der aufgeweichte Boden und die nassen Klamotten taten dem Fest keinen Abbruch und die FF Rethwischdorf gewann den Schnelligkeitswettbewerb.
Teamgeist, Fleiß und Eigeninitiative haben sicher zum Erfolg geführt. Eine sehr große Hilfe hierbei sind freiwillige Helfer aus der Gemeinde und eine große Anzahl unserer fördernden Mitglieder gewesen, denen wir hier an dieser Stelle sehr herzlich danken. Das Amtsfeuerwehrfest in Rethwischdorf war ein toller Erfolg.
Vielleicht animiert durch unser Amtsfeuerwehrfest, sicher aber auch durch den Bezug des neuen Baugebietes in Rethwisch „Am Mühlenbach“, kann die Wehr 2006 den Eintritt von 8 neuen aktiven Mitgliedern verzeichnen.
Zur Weihnachtsfeier in 2006 gab es dann auch ein besonderes „Geschenk“, kurz nach dem Essen wurde die Wehr zu einem Einsatz in der Böttger’schen Scheune alarmiert. Es dauerte schon einen Moment, bis unsere Ehefrauen den Ernst der Lage begriffen, nein – es wahr keine Einlage zur Weihnachtsfeier. Das Feuer in einer kleinen Werkstatt konnte schnell gelöscht, und die Weihnachtsfeier, dann etwas durstiger, fortgestezt werden.

Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2007 gibt Kamerad Henning Gäde sein Amt als Gruppenführer aus persönlichen Gründen ab, sein Nachfolger wird der bis dahin stellvertretenden Gruppenführer Kamerad Jörg Hartmann. Neuer Stellvertreter wird Kamerad Knud Poppinga.
Im Laufe des Jahres 2007 entsteht der Internetauftritt der FF Rethwischdorf, technisch von Kamerad Ulrich Sieberling und inhaltlich von Kamerad Ingmar Sämann umgesetzt. Er dient den Kameraden zum Infomationsaustausch und ist Informationsquelle für alle Feuerwehrinteressierten.

Mit dem Eintritt von Jan-Hendrik Gäde in die FF-Rethwischdorf  im November 2007, ist die “Löschgruppe Gäde” vollzählig.

Bei den Vorstandswahlen im Januar 2008 wurde Wehrführer Kamerad  Dietrich Motzkus in seine dritte Amtsperiode einstimmig gewählt. Stellvertreter Kamerad Albert Stapelfeld kandidiert nicht erneut, neuer stellvertretender Ortswehrführer wird Kamerad Henning Gäde. Der langjährige Schriftführer der Wehr, Kamerad Peter Stolzenburg gibt sein Amt nach Erreichen der Altersgrenze ab, sein Nachfolger wird Kamerad Karsten Beck.

Am 20.06.2008 findet in der Gaststätte „Mäcki“ unsere 75-Jahrfeier statt, es war ein rauschendes Fest, das allen Anwesenden viel Spaß gemacht hat.

Im Frühjahr 2009 stellt die FF Rethwisch zwei neue Kreisausbilder für die Kreisfeuewehrzentrale in Nüschau, die Kameraden Timo Erbs für die Atemschutzgerätetrrägerausbildung und Jan Heick für die Funkausbildung.

Nach zwei Jahren, auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2010, gibt Kamerad  Dietrich Motzkus sein Amt als Ortswehrführer (nach 14 Jahren) ab, um eine Doppelbelastung, gleichzeitig ist er Geschäftsführer der Kameradschaftshilfe, zu verhindern. Neuer Ortswehrführer, mit einem eindeutigen Votum, wird der bisherige Stellvertreter Kamerad Henning Gäde. Dessen Nachfolger wiederum, wird auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im März 2010 der Kamerad Ingmar Sämann.

Auf der Herbstversammlung 2010 beschließt die Wehr, sich der Leistungsbewertung „Roter Hahn“ zu stellen. Die nachfolgenden Übungsabende stehen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf dieses Ereignis, das im September 2011 stattfinden soll.

Wehrführer Henning Gäde ernennt Kamerad BM Dietrich Motzkus, mit 100% Zustimmung der Wehr, auf der Jahreshauptversammlung im Januar 2011 zum Ehrenwehrführer der FF Rethwischdorf.
Erstmalig meldet die Wehr ihren Internetauftritt beim Wettbewerb der Feuerwehrwebseiten der Lübecker Firma Dräger an und wird mit drei von fünf Helmen ausgezeichnet. Diese Wertung ist uns Ansporn,  weiter kontinuierlich an der Ausgestaltung des Inhaltes zu arbeiten, tatkräftig unterstützt von Kamerad Jan Heick seit 2009.

wird fortgesetzt….