In der vergangenen Woche ‚brannte die Luft’ auf dem Gelände der Kreisfeuerwehrzentrale. Die Feuerwehren des Kreises hatten die Möglichkeit einer ‚heißen’ Atemschutzausbildung für ihre Atemschutzgeräteträger. Zu dieser Ausbildung wurde der ‚Dräger Fire Dragon’ bestellt und einsatzbereit gemacht. Dieser reiste aus Bayern an.
Beim Fire Dragon handelt es sich um eine Heißausbildung in einem Brandübungscontainer mit diversen Brandstellen und Flashover – Simulation. Brandstellen wie eine heiße Tür, einen Treppenabgang und einen Gaszähler usw. ermöglichen die Simulation vielfältiger Szenarien, die im Ernstfall eintreten können. Alle Brandstellen werden gasbetrieben und zentral durch einen Beobachtungs- und Kontrollraum gesteuert.
Nach der Übung der Pölitzer Freiwilligen Feuerwehr waren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rethwischdorf an der Reihe. Der Dräger – Mitarbeiter Herbert Förster aus Schweinfurt und ein Ausbilder der Kreisfeuerwehrzentrale führten zunächst eine Einweisung und eine Begehung des Containers durch. Während dieser Einweisung wurde auf das Szenario und die einzelnen Besonderheiten sowie entsprechendes Verhalten während der Übung hingewiesen.
Nach der Ausrüstung der ersten vier Kameraden kam dann das Kommando ‚Zum Angriff fertig’ und zwei Kameraden betraten den Container zum Löschangriff.
Treppe runter, Tür öffnen und rechts um die Ecke. Das erste Feuer: Ein Schreibtisch mit Monitor brennt lichterloh! Der Truppmann beginnt den Löschangriff und ‚rückt’ dem Feuer zu Leibe. Während dessen beginnt der Treppenaufgang zu brennen. Rückweg versperrt! Sofort die Treppe löschen! Die Treppe ist gelöscht, nun also wieder den Schreibtisch. Als dieser gelöscht war entzündete sich ein Gaszähler neben dem Schreibtisch. Endlich ist die Schreibtischnische gelöscht und auch der Rückweg frei. Durch einen schmalen Gang geht es nun zum nächsten Raum. Die verschlossene Tür kurz öffnen, einen Sprühstrahl an die Decke und die Tür wieder zu.
21, 22, 23 Tür auf und hinein. Geradeaus brennt ein Bett und die Wand in voller Ausdehnung. Kurze Spüh-strahlstöße kämpfen die Flammen herunter. Ein kurzer Blick des Truppführers nach hinten zur Treppe. Achtung, der Schreibtisch und die Treppe brennen erneut. Sofort wendet sich der Angriffstrupp der Treppe und dem Schreibtisch zu, um die Flammen erneut zu bekämpfen. Endlich ist der Tisch aus und der Trupp kann sich erneut dem Zimmerbrand zuwenden. Im Raum angekommen brennen nun auch noch zwei Gasflaschen auf der linken Seite. Ein beherzter Löschangriff und die Flaschen sind gelöscht. Nun weiter mit dem Bett… . Die Flammen sind fast aus als sich eine Flammenwalze unter der Raumdecke entwickelt – ein Flashover! Schnell richtet der Truppmann das Strahlrohr nach oben und gibt mehrere kurze Sprühstöße an die Decke ab. Nach einigen weiteren Sprühstößen ist der Flashover bekämpft und der Raum gelöscht. Nun tritt der Trupp den Rückweg an. Vor dem Aufstieg der Treppe wird das Strahlrohr an den letzten Kameraden übergeben. ‚Schade’ hört man den Dräger –mitarbeiter murmeln, hätte er doch zu gern nochmals die Treppe in Brand gesetzt, wenn das Strahlrohr als ‚erstes’ nach oben gegangen wäre. Oben angekommen folgte die Manöverkritik des Ausbilders und des Dräger – Mitarbeiters.
Markige Sprüche wie ‚wenn der Container keinen Ablauf hätte, wäret ihr ersoffen’ oder ‚hier wurde indische Löschtechnik eingesetzt’ blieben uns zum Glück erspart. Durchweg gute Leistungen mit kleineren Fehlern oder Anmerkungen.
Fazit: Die Freiwillige Feuerwehr Rethwischdorf ist einsatzbereit!